Jazz Metropole Marciac…
… oder man könnte es auch das Jazz-Wacken Frankreichs nennen 😉 Warum? In der kleinen Stadt mit nur ca. 1250 Einwohnern findet jedes Jahr Ende August das über die Grenzen bekannte Jazz-Festival statt. Über 200000 Besucher machen dann das kleine Örtchen, welches für die Größe ein prächtiges Zentrum zu bieten hat, unsicher. Wir sind eigentlich in erster Linie wegen dem Stellplatz hier und wir müssen zugeben, wir wurden nicht enttäucht, denn dieser Platz gehört wieder mal zu den Vorzeigeplätzen!
In Auch waren wir auch 🙂
Hier sind wird aber nur durchgefahren
Wir wollten ja nach Marciac, zwischen Auch und Tarbes fast an der N21 gelegen. Man muss nur noch auf die D3 abbiegen und fährt dann auf einer 10km langen, schnurrgeraden Straße bis nach Marciac:
Der vorbildliche Stellplatz
Unsere erste Amtshandlung nach der Ankunft: Der Einkauf im Supermarkt – u.a. Camembert und Eier, alles schön zum Braten in der Pfanne 😉
So trafen wir auch einen Pilger, welcher mit seinem Sohn gerade den Jakobsweg absolviert hat und nun Richtung Rom unterwegs ist
Seit zwei Jahren ist er quer durch Europa unterwegs und will irgendwann in Jerusalem ankommen, um dort Spendengelder für „Opfer mißbrauchter Kinder“ entgegen zu nehmen. Angeblich war er schon öfters im deutschen Fernsehen zu sehen, ich habe aber auf die Schnelle nix im Netz gefunden – also wer sich vielleicht an etwas erinnert, kann mir ja mal berichten. Ein volles Pilgerstempelbuch hatte er jedenfalls dabei 😉
Wir nutzten das schöne Wetter, um die Vorkehrungen für schlechte Zeiten zu trocknen 😀
Anschliessend haben wir uns noch dem Platten angenommen, denn seit geraumer Zeit hat eines unserer Fahrräder auf dem Hinterrad einen starken Luftverlust
Dank Schnellspanner und Schlauchvorrat alles kein Problem. Dabei kam uns die Idee, wie Stella auch ein wenig Geld verdienen könnte:
Nach einer Stärkung ging es nochmals in die Stadt, etwas Jazz-Feeling schnuppern. Wie das hier wohl auf dem Stellplatz zugehen muss, wenn das Festival läuft? Wahrscheinlich hat auch deshalb der Stellplatz über 30 Einheiten zur Verfügung.
Der Marktplatz ist angelegt, wie in einer Großstadt. Dabei hat der Ort weniger Einwohner, wie die meisten größeren Dörfer 😉
Überall in der Stadt kann man den Jazz spüren
Auch die Kneipen- und Ateliervielfalt ist nicht von schlechten Eltern
Nach einer geruhsamen Nacht haben wir am Freitag noch ein wenig die natürliche Umgebung rund um den Stellplatz erkundet, denn hier befinden sich neben der kleinen Parkanlage auch noch zwei Seen.
Das ist der kleinere See, bei beiden herrscht leider Badeverbot – naja, die Farbe lädt auch nicht zum Baden ein, dafür gibt es in unmittelbarer Nähe ein Freibad
Stella and Friends
Die restliche Zeit haben wir auf dem kostenlosen Stellplatz mit Kartenspielen und Boule verbracht. Nur 3-4 andere Womos leisteten uns dabei Gesellschaft. Interessant ist hier das Bezahlsystem für Zusatzleistungen, wie Wasser und Strom:
An der V/E-Station kann man nur via Karte Jetons für die Stromsäulen beziehen bzw. die Frischwasserklappe für 20min gegen 3€ Gebühr freischalten lassen
Temperatur:
02.10. Do 22°C – 11:30Uhr
03.10. Fr 13°C – 8Uhr/ 24,5°C 18Uhr
Wetter:
Do/Fr – Sonne
Gefahren:
Do – 97km
Fr – 118km
Solarertrag:
Do – 127,7Ah
Fr – 151,7Ah
Bonjour Markus,
wenn du erlaubst ein paar Worte zu Marciac; es ist sicherlich das bedeutendste Jazzevent in F, wenn nicht gar vergleichbar mit Festivals in Montreux etc nur auf kleinstem Raum. Es als „Jazz-Wacken“ zu bezeichnen ist vll etwas übermütig. Erstens biete das Festival neben bekannten Stars immer wieder unbekannte Künstler auf, die dort ihre ersten Schritte in Europas Jazzszene machten, gerade aus Kuba z.B. Zweitens verlaufen die Tage ohne jegliche Reibereien und Schlammschlachten. Jazzpublikum ist nicht gleich Rockpublikum zu setzen. Wie du richtig vermutest, ist dann auf dem SP einiges los.Aber immer cool und freundlich. Eigentlich ist das ganze Städtchen und Umgebung dann ein riesiger SP.
Die Anzahl der Kneipen hängt von der Anzahl der Ausschanklizenzen ab. Diese ist seit Napoleon unverändert. Wenn man also eine location mit Alkoholausschank betreiben möchte, muss man zunächst eine Lizenz erwerben. Diese ist entsprechend teuer und dient vielen alten Kneipenbesitzern als „Altersversorgung“.
Das Städtchen lebt vom Festival. Viele Mitarbeiter/innen sind freiwillige Helfer ohne Bezahlung. Vergleichbar mit dem grössten Rock/Popfestival Frankreichs in Carhaix /Bretagne.
Schade, dass ihr bis jetzt keine Gelegenheit hattet, den Markt in Auch zu besuchen. Absolut empfehlenswert, einer der buntesten und beliebtesten im grossen Süden der Republik.
Weiterhin bonne route
howard
Danke für die ausführlichen Beschreibungen, den Vergleich habe ich eigentlich auch nur auf das Größenverhältnis bezogen. Das Jazz nichts mit Heavy Metal und Hardrock zu tun hat, ist glasklar. Aber auch in Wacken ist nur einmal jährlich im August viel los, sonst ist es da ruhig – nur darauf wollte ich den etwas spitz formulierten Vergleich beziehen. In Marciac waren bei unserem Besuch auch nur die Einheimischen vor Ort und haben mich schon blöd angeschaut, was ich denn mit dem Fotoaparat so mache 😉 Und glaube mir, auch das Festival der dunklen Gestalten geht ruhiger zu, als man denkt.
Danke dir, wir sind schon am Überlegen nächstes JAhr rechtzeitig ein Stellplätzchen zu sichern 😉
LG Markus
Tomorrowland > Rest aller Festivals 😛
Das ist jetzt aber auch kein Jazz Festival 😉
Hallo,
will auch nach Frankreich…
Es scheint ja immer noch im Schatten angenehmer zu sein, als in der Sonne.
Schöne Tipps, auch das mit dem Jazz-Festival. Ich werde euch nochmal löchern, denn zu den Franzosen will ich nächstes Jahr. Oder doch nach Italien? Na, mal sehen.
Gruß
Henning