Stromerzeugung Wohnmobil
Als wir unser Womo 2010 gekauft haben, war dieses mit 2x120Wp Solar und einem einfachen Shunt-Regler ausgestattet. Da wir aber von April bis November darin wohnen und eigentlich immer frei stehen, mussten wir schauen, dass der Energienachschub nicht abreist. Platz hatten wir noch auf dem Dach, da bot sich eine Photovoltaikerweiterung an. So habe ich 2011 zwei weitere Platten á 80Wp bei Fritz-Berger erworben:
2x80Wp, nach einem halben Jahr auf dem Dach sahen diese schon so fleckig aus, leider keine gute Qualität – siehe Bild
Der bestehende Laderegler aus dem Hause Sunset reichte für die nun max. verfügbaren 400Wp gerade noch aus:
Der Regler gab aber Anfang 2012 seinen Geist auf, hatte einen Kurzschluss und wurde feuerheiß
So habe ich mich für einen Mppt-Regler aus dem Hause Morningstar entschieden:
Seit 2012 verrichtet dieser ohne Probleme seine Ladetätigkeit, mit max. 60A Ladestrom war somit auch noch Luft für mindestens ein weiteres Modul
Aber zuerst habe ich die 2 Plattenpaare (2x120Wp und 2x80W) seriell verschaltet. Somit erhöht sich die Spannung auf der Eingangsseite des Reglers und es fließt gleichzeitig ein niedriger Strom durch die Kabel bis zum Regler. Die höhere Spannung kann der Mppt-Regler nun besser für seine Ladekennlinie verarbeiten. Macht z.B. Sinn bei stark entladenen Batterien, hier nutzt der Regler die hohe Spannung, welche “umgewandelt” für einen höheren Ladestrom sorgt. Ein Shunt-Regler würde unabhängig von der Spannung nur max. mit dem Strom, welcher auf den Modulen angegeben ist, laden.
2013 kam dann das 130Wp Modul in der 24V-Version hinzu. Bestellt habe ich dieses bei Esomatic, hier gibt es eine große Auswahl an Reglern, Modulen und Zubehör zu relativ günstigen Preisen:
Das ist das gute Stück
Da ich ja schon 2 Module der Marke Sunset mit passenden Profilen montiert hatte, habe ich auch für dieses Modul die gleiche Befestigung gewählt. Die Spoiler gibt es bei Fritz-Berger in verschiedenen Längen, dazu noch den Kleber von Sikaflex. So kamen dann mit 10€ Gutschein bei Berger für diese Konstellation trotzdem 438,98€ zusammen. 329€ Modul, 79,98€ Spoiler und Kleber und 30€ für 2x5m 6mm² Kabel + ein paar Kleinteile.
Bevor es ans Montieren geht, werden die Kabel vorkonfektioniert :-), dann die betreffende Dachfläche gründlich vorgereinigt und anschliessend nochmal mit Petroleum entfettet, das sollte reichen (hat bis jetzt auch bei den 80Wp Modulen gehalten 😉 ). Extra Primer und Co. habe ich nicht verwendet. Der Kleber von Berger war jedoch schon ganz schön zäh, das ist etwas Mist. So mussten wir schnell handeln und ich habe eine kleine Spachtel mißbraucht und mit Hilfe des Schleifbockes kleine Zacken eingeschliffen, so konnten wir den Kleber besser verteilen.
Bevor man den Kleber aufbringt, werden erst die Aluwinkel am Modul befestigt, so kann man danach das Modul am Befestigungsort genau ausrichten und die Verklebe-Stelle anzeichnen. Sobald der Kleber flächendeckend und gleichmäßig aufgebracht wurde, wird das Modul justiert und etwas angepresst. Eine zusätzliche Verschraubung ist angesichts der starken Klebeleistung nicht von Nöten. Alle nachträglichen Anbauteile, wie Satanlage (17kg) und andere Module auf dem Dach habe ich nur geklebt.
Für die Kabelverlegung habe ich weder Kabelkanal, noch flexibles Rohr verwendet. Diesmal kam einfaches PVC-Rohr, welches mit Rohr-Clipse an der Unterseite der Module befestigt wurde, zum Einsatz.
Am nächsten Tag hat der Kleber soweit angezogen, dass man das Modul von den Winkeln abschrauben und die Kabel anschliessen konnte. Danach alles wieder monieren und die Kunststoff-Spoiler befestigen. Diese dienen zum einen der Schönheit und zum anderen einer besseren Windschlüpfrigkeit. Naja bei unserem Kasten wollen wir das mal vernachlässigen 😀
Die Verlegung im inneren des Womo´s habe ich nun die Tage fertigstellen können, da nach und nach erst alle benötigten Teile eintrudeln mussten. Eine kleine Frontblende für Absicherung und Test´s der Module wurde wieder bei Schaeffer in Auftrag gegeben. Diese Firma nimmt sich auch Kleinaufträgen an und liefert schnell und in sehr guter Qualität (hat natürlich seinen Preis):
Das ist die kleine Frontblende, wie immer sehr gut verpackt.
Vorher erstellt man sich natürlich erstmal mit Hilfe des hauseigenen Programmes seine Platte. Hiebei kann man auch aus verschiedensten Materialien, Dicken und Beschichtungen auswählen – einfach vorbildlich.
Nachdem auch von Conrad die Sicherungshalter und Bypass-Dioden (muss ich noch montieren) geliefert wurden, konnte es weiter gehen:
Das Triomatic-Bedienteil musste nach oben versetzt werden, damit darunter die Einzelabsicherungen Platz haben.
Mithilfe meiner Elektrokiste konnte der Kabelsalat gebändigt werden.
Nun ist alles schön eingebaut und das Dach voll:
530Wp – 06/2013
Der Ladestrom am 29. Juni 2013 (bewölkt, Nieselregen).
Im November 2017 habe ich mich dann nochmals den 2 Sunset 80Wp Platten angenommen:
Seit der Installation vor 6 Jahren war ich nie richtig zufrieden. Man sieht es auch etwas auf den Bildern, beide Platten waren nach 1/2 Jahr schon so komisch angelaufen und etwas korrodiert. Eine Reklamation brachte aber keine Besserung, damals haben wir für das komplette Set inkl. Regler und Montagematerial wahnwitzige 1189€ bezahlt (würde ich natürlich nie wieder machen). Mit Sunset habe ich nun zwei Erfahrungen gemacht: Solarplatten schlecht verarbeitet, Solarregler SR3030 bei uns ausgefallen und feuerheiß geworden.
Die zwei 80Wp-Platten habe ich seriell verschaltet, trotzdem brachten diese zusammen (160Wp) weniger Ladestrom als unsere Phaesun 130Wp 24V Platte zustande. Nun fand ich zufällig bei Esomatic zwei baugleiche Platten:
Gleiche Größe, aber mehr Leistung. Von 80Wp auf 105Wp, das Stück für 129€.
Sunset Kurzschlussstrom 4,1A
SunLink Kurzschlussstrom 5,6A
Somit konnte ich die 2x80Wp ohne große Veränderungen gegen 2x105Wp tauschen. Statt 530Wp sind es nun bei uns auf dem Dach 580Wp bis jetzt…