Es geht um die Wurst
Nach einer erneuten Zwischenübernachtung, diesmal in Bad Hersfeld auf dem Stellplatz, sind wir nun weiter auf der A4 gen Osten unterwegs
Unsere zwei Stellplatz-Nachbarn waren (trotz Kastenwagen mit wenig Dachfläche) technisch gut ausgerüstet
In Weimar legten wir den ersten Tagesstop auf dem stadtnahen Stellplatz ein, denn hier ging es auch zum ersten Mal um die Wurst – nicht beim Essen, sondern beim Ablassen der Wässerchen 😉
Frischwasser bekommt man hier übrigens eine ganze Menge: Für 1€ über 320 Liter – dafür kostet der Platz mittlerweile 10€ für 24h
Nachdem alles wieder voll und natürlich auch leer also ab auf die Autobahn A4. Zwischen Weimar und Hermsdorfer Kreuz wird ja schon länger an der neuen Trasse gebaut, diese steht nun auch kurz vor der Einweihung. Auf der einen Seite eine schöne neue Autobahn, auf der anderen Seite fällt wieder ein günstiger Imbiss, wie man sie früher zu Hauf an den Autobahnen vorfand, zum Opfer.
Dieses Schild gehört demnächst leider auch der Vergangenheit an, zum Leidwesen der vielen Brummifahrer
Hier gibt (gab) es nicht nur gute Imbissküche zu günstigen Preisen…
… sondern auch eine richtige Fleischertheke, Gerade im Angebot: Rohe Bratwürste zum Grillen – das Stück für 0,88€!
So lassen wir uns eine der letzten Bratwürste nicht nehmen 😉
Anschliessend sind wir am Hermsdorfer Kreuz auf die A9 in südlicher Richtung abgebogen, denn auch hier gibt es zwei interessante Dinge: Eine lustige Ortschaft und ein weniger lustiger Kampf ums Überleben.
Viele haben sicher schon das Hinweisschild an der Autobahn gesehen, aber die wenigsten das Ortseingangsschild
Das Image bröckelt…
Unser letzter Abstecher für heute ist zugleich der Wichtigste. Von dem folgenden Ort spricht mittlerweile ganz Deutschland bzw. die Medien berichten darüber:
Der Rastplatz Rodaborn
Ein 2 Meter hoher, sonst unüblicher, Zaun riegelt das gesamte Areal ab, nicht nur den Rastplatz selbst, sondern auch noch einige Meter davor und danach. Warum? Hier befindet sich dahinter die erste deutsche Autobahnraststätte Deutschlands mit einem vorgelagerten Imbiss. Seit Jahren wird hier seitens der Tank & Rast (Mafia-)Gesellschaft gegen diesen privaten Kleinunternehmer angekämpft, aber wie man sieht, lässt man sich nicht unterkriegen!!!
Diese Glocke verbindet die „verbotene Zone“ mit der Außenwelt
Was eigentlich lustig ausschaut, macht einen trotzdem sehr nachdenklich, denn hier fühlt man sich echt wie in einem schlechten Film mit DDR und Grenzposten in den Hauptrollen. Die heutige Demokratie und deren Antreiber die Großkonzerne lassen leider durch politische und wirtschaftliche Machtausspielungen so etwas dabei entstehen.
Das gut sortierte Imbissangebot hinter Gittern
So wird bestellt
Anfangs war der Zaun via Türen noch geöffnet, nach Schliessung dieser und ständiger Kontrolle wurde das „durch den Zaun geben“ verboten, nun ist auch die Zaunübergabe in Gefahr
Bratwurst hatten wir ja gerade, also bestellten wir uns Creps – die waren sehr, sehr lecker und im Nu in unseren Bäuchen verschwunden 🙂
Das einzig Gute an dem Zaun-Imbiss: Um die Sanitäranlagen braucht man sich wenigstens nicht kümmern – eigentlich ja widersprüchlich bzw. die Herr und Frau Tank & Rast schneidet sich ins eigene… 😉
Lederhose kenne ich auch, da sind wir bei den Tigerausfahrten mal durch gefahren. Wir kamen auch durch Oberkaka, was etwa 35km nördlich von Lederhose liegt. Solche Ortsnamen machen Ausfahrten noch interessanter. So erinnere ich mich z.B. auch noch genau, dass in Gebersdorf (Gräfenthal) mein selbstgebauter Tachogeber den Geist aufgegeben hatte… 😀
Hallo,
Rodaborn ist echt der Hammer. Ich hab mir da auch schon eine Wurst über den Zaun reichen lassen. Offizielle Begründung für das Ganze ist, dass es keine weiteren Lizenzen für Rasthöfe an der A9 gibt. Die Rasthofbetreiber-Mafia wird auch dafür sorgen, dass das so bleibt. Nächste Woche komme ich da auch wieder vorbei, ich hab echt mal wieder Lust auf Autobahn und Tempomat.
Gruß
Henning