Caravan Salon 2014 – Resümee

Es war mal wieder interessant auf der weltgrößten Caravan Messe unterwegs gewesen zu sein. Man kann hier mehrere Tage verbringen, ist viele Kilometer zu Fuss unterwegs, will man wirklich alles bestaunen, erkunden oder ausprobieren. Nun sind wir erst einmal wieder geheilt, denn jedes Jahr brauchen wir das nicht.

Was ist uns aufgefallen? Neben vielen Neuerungen, wird es in den Wohnmobilen immer verspielter. Das fängt bei den vielen Glasvitrinen an und hört bei irgendwelchen versteckten Schaltern im Schrank auf. Auch sonst sind manche Wohnmobile nicht so richtig klar gegliedert, hier noch eine Abdeckung dort noch ein Eckchen, da noch was reingebaut usw. Die Lichtsysteme und Steuerungen, dank günstiger werdendem CAN-Bus sind nun auch in jeder Preisklasse angekommen. Jedoch lässt die Ausführung manchmal zu Wünschen übrig. Speziell beim Möbelbau in der Mittelklasse (naja bei Preisen von 60-70tsd Euro aufwärts, selbst für einen Kastenwagen, spricht man ja im PKW-Bereich schon lange von der Oberklasse) wird zwar das Wohnmobil mit Lichttechnik und Steuerungselementen vollgestopft, aber einfachste Schraubverbindungen sind teilweise offen bzw. mit billigen Abdeckkappen versehen und das in direkt sichtbaren Bereichen. Auch viele scharfkantige Möbelteile, klemmende Schlösser oder versagende Technik findet man vor. Mag sein, dass man das auf die Messebesucher schieben kann, für ein Womo sollte so eine Dauertestwoche trotzdem kein Grund sein, einfach in gewissen Bereichen schlapp zu machen. Zumal ein normales Wohnmobil eine Lebensdauer von mindestens 10 Jahre vor sich hat, geht man nach den maßgeschneiderten Finanzierungsmodellen der hier vor Ort befindlichen Kreditinstituten. Langfristig ist weniger mehr und die Gesamtqualität würde bei gleichem Preis einen höheren Stellenwert bekommen. Was nützt einem z.B. der stylischste Wand- und Dachaufbau in Form von Rundungen, Schürzen und Verkleidungen, wenn man keine gescheite Abdichtung zu stande bekommt und man nach einem Jahr ein Aquarium für 70000€ durch die Gegend fährt. Oder für was stopft man viele Wohmobile mit Technik voll und preist dem zukünftigen Käufer ein Mobil mit 3,5t zGG an, welches anscheinend noch 600kg Zuladungsreserven besitzt, man aber im Alltag ständig die Polizei mit mobiler Waage fürchten muss? Natürlich gibt es auch viele positive Neuerungen bzw. interessante Optionen, welche das mobile Leben verschönern – nicht das ich hier in Pessimismus verfalle 😉

Also wieder wie üblich ein paar bildliche Darstellungen:

Bei Chausson z.B. dieser ausziehbare, fest installierte Gasgrill

So braucht man(n) sich nur davor zu setzen und schon kann es losgehen

Zwar nicht neu, aber eine Möglichkeit Strom zu erzeugen: Die Gasgeneratoren

Mit Gas kann man aber noch viel mehr bewirken, neuerdings sogar seine eigenen Hinterlassenschaften mittels Verbrennung vernichten:

Da ist die Ka… am (Ver)dampfen 😀

Oder Minihaushaltsgasheizungen, für große Wohnmobile oder Wohnbusse vielleicht eine Alternative

Für mollige Wärme ist natürlich nach wie vor die Warmwasserheizung von Alde die erste Wahl. Über die ganze Messe verteilt, findet man daher auch die verschiedensten Anschauungsobjekte dieser Heizungsform

Auch bei der Stromversorgung gibt es nichts zu meckern, ist diese doch meist klar gegliedert und sauber verkabelt in den Heckgaragen untergebracht

Wobei ich persönlich kein Freund des Multiladers bin, dieser wird ja mittlerweile in jedem höherpreisigen Fahrzeug verbaut. Wechselrichter und Ladegerät in einem, dieser übernimmt auch gleichzeitig die Stromverteilung und Steuerung. Fällt entweder WR oder LG aus, geht bei Reparatur garnichts mehr, auch sind mir die Überwachungs-Standbyströme nicht ganz geheuer. Denn soweit ich weiß, wird auch jede stärkere Batterieentladung zwischengespeichert – ein gutes Argument gegen eine Garantieabwickung für den Verkäufer.

Hoffentlich findet Nicole auch wieder aus dem Zwischenboden raus, sonst wird der Kaffee kalt 😀

Die vollständige Bedienung via Zentraldisplay, wie sie im PKW-Bereich schon länger Standard ist, ist nun auch im Wohnmobil überall angekommen

Hier eine elektrische Zentralveriegelung für Schränke und Schubladen. Klingt schön, braucht aber Strom, Kabelbaum und zusätzliche Schalter

Wer im Womo viel kocht, muss sich auch um die Abluft Gedanken machen. Dafür gibt es hier einen eigenen Stand nur mit Abzugsanlagen/-hauben

Asaiatische Produkte werden auch immer mal zwischendrin zur Schau gestellt. Plagiate? – keine Ahnung, aber der Zoll präsentierte sich ein paar Meter weiter mit einem eigenen Stand 😉

Das leidige Problem der in Zukunft immer mehr wegbrechenden Führerscheinklasse 3 oder der Umgehung teurer Maut bzw. jährlichem TÜV´s…

… geht leider nicht immer auf. Die 3 Tonnen sind mit 3-4 Leuten schon erreicht und da hat es aber noch eine leere Garage und sicher keine vollen Wasser- und Dieseltanks. 3,5 Tonnen kommen schneller zusammen, als man schauen kann

Bei Luxus-Volkner muss man hingegen mit Übergewicht protzen, gehen ja hier die Modelle erst bei 7,5t -12t los 😉

Will man denoch Gewicht abspecken, hilft meist eine schnelle Entleerung des Abwasser- bzw. Fäkalientanks. Hier das Entsorungsmodell: Komplettkombination. Wobei zukünftig eher dezentrale Einrichtungen angestrebt werden bzw. sinnvoll sind, denn wer will schon Fäkalbakterien am Parkbeleg oder im Frischwasser 😉

Hier eine geräumige Dusche in Haushaltsgröße mit Handtuchtrockner

Wenn schon sowas in der Dusche, dann wenigstens keine Schlauchklemmen im Sichtbereich. Das sind für mich die Feinheiten zwischen “eingebaut” und “zu Ende gedacht”

Bei Laika wirkten einige Mobile sehr stark verspielt. So z.B. in folgendem Modell mit raumhohen Schrank, welcher erst elektrisch ausgefahren werden musste, um an die einzelnen verspiegelten Kläppchen, die auch wieder aufklappbar sind, zu kommen – für was, bitteschön?

Bei Frankia hingegen das ultimative Lümmelmobil mit zwei Sitzecken, eine zum Essen und die andere zum gemütlichen Beisammensein mit Freunden. Ein gleich nebenan liegendes Bad und ein Einbau-Kaffeevollautomat runden das Ganze ab. Aber auch hier kann man nicht alles haben und muss z.B. auf eine große Garage verzichten

Wer hingegen noch auf der Zubehörsuche war, fühlte sich in Halle 15 gut aufgehoben, denn hier reihte sich Verkaufsstand an Verkaufsstand – endlich durfte sich die Geldbörse auch entfallten:

QVC und HSE lassen grüßen 😉

Wenn dann alles schön poliert ist, gibt es noch die passende Abdeckung dazu

Oder man geht nach getaner Arbeit noch auf einen Drunk ans Ausschank-Womo

Stella war die zwei Tage immer dabei und hatte ihren Spass. Stress? – Fehlanzeige, denn viel los war eh nicht

Wenn es nach ihr ginge, hätte sie sich jedes Modell angeschaut 😉

Selbst auf dem “Laufband” in verkehrter Richtung hatte sie ihren Spass:

So verging die Zeit und wir schlenderten langsam wieder zurück

Die anderen Besucher brachten derweil ihre Beute in Sicherheit…

… während wir uns nebenan auf der zugleich stattfindenten TourNatur-Messe ein wenig umschauten

Wir müssen nämlich langsam mal nach einer Unterkunft Ausschau halten, wollen wir nächstes Jahr unser Projekt umsetzen und Womo gegen Zelt eintauschen

Das richtige Schuhwerk haben wir zum Glück schon:

Überall wird getestet und eingekauft, richtig was los bei den Trekkingfreunden – nicht wie drüben an den mit Vertretern gefüllten Vertragsausfüllständen

Wir mussten trotzdem noch mal rüber, denn Dana hat ihr Popcorn vergessen 😀

“Jede Messe ist mal aus
und alle warten auf den Bus nach Haus”

von und zu Reisezäpfchen

Popcorn alle! Wo ist der mobile Eiswagen – ah da, sehr gut

Das Wochenende naht und die Reihen lichten sich, sollte eigentlich anders herum sein

Euch allen da draußen einen schönen Abend