Es ist vollbracht…

…wir sind jetzt komplett (hoffen und denken wir). Aber der Reihe nach…

Wie ihr lieben Leser vielleicht schon festgestellt habt, zeigte unser Banner in den vergangen 9 Monaten, dass wir bald wieder Nachwuchs bekommen. Für den 28.12.20 angesetzt, klopfte es nun 2 Wochen eher bei Dana am Türchen. Ist aber alles super gelaufen, wir haben bei Wucher-Helikopter (welche eigentlich fürs Heli-Skiing zuständig sind) angerufen, einen Vorortabholtermin vereinbart und sind gemütlich auf Ledersitzen bis aufs Spitaldach geflogen worden. Dort empfing man uns im Whirlpool mit einem Glas Sekt…

Stopp! Ich trinke doch gar kein Alkohol und für Rumträumen war diesmal auch wieder keine Zeit.

Eigentlich ist unsere Familie und Danas Verwandschaft bekannt für Blitzgeburten, aber diesmal war nicht mal Zeit für einen Blitz. Wir haben gleich den Donner gehört. Gegen 22Uhr sagte Dana: “Ich glaube, ich habe eine Wehe gespürt: Ich packe mal langsam ein paar Sachen zusammen…” Dann kam noch Duschen und Co. hinzu, während ich schon “Auto betanken, restliche Kinder zusammen packen und Hund in den Kofferraum verfrachten” im Hinterkopf hatte, aber noch einigermaßen gemütlich Kabel1 am Sonntag mit den berühmten Männerumbauten anschauen konnte.

Gegen 23:30Uhr schlugen die nur 3-4x aufgetauchten leichten Wehen in einen 5 Minuten-Takt um. Da klingelten bei mir die großen Alarmglocken. Alle rein ins Auto und ab ins Spital, sind ja nur ca. 30km. Auf dem Flexenpass in 1773m Höhe fragte ich Dana noch: ” Sollen wir ins Spital oder zurück in den Nachbarort beim örtlich Onkel Doktor anklopfen?” In dem Moment hatte aber Dana keine Wehe, also sagte sie: “Es geht schon, wir schaffen das.”

Na gut, also runter vom Berg. Meine Geschwindigkeit wurde immer schneller, je mehr Wehen auf uns zu kamen. Zum Glück gab es wenigstens nicht noch zusätzliche Schneewehen 🙂 So habe ich bei erlaubten 80km/h noch eine 1 davor im Tacho gesehen. Während der Fahrt schon mal mit zittrigen Händen die Rettung angerufen: “Bitte bleiben Sie in der Leitung, wir melden uns in Kürze….” Da kommen einem 30 Sekunden wie eine Viertelstunde vor. Bis zum neuen Großprojekt Kreisverkehr Bludenz/Bürs haben wir es geschafft, da sagte Dana: “Ich glaube, ich habe Presswehen, das Köpfchen ist schon draußen” Direkt neben McDonalds einen Notstopp eingelegt, ist ja schließlich immer der letzte Ausweg, für WLAN, Toilettengang oder großen Hunger oder eben für eine Geburt. Wir schreiben den 14.12. 0:15Uhr – bei 0°C auf dem Beifahrersitz nur noch die Hand drunter gehalten und rausrutschen lassen. Mund nach unten, es atmet, also auf Danas Bauch damit und Türe wieder zu. Vor dem Auto auf den Rettungswagen wartend herum gesprungen, wie ein Affe, setzte ich mich doch wieder ins Auto und fuhr den letzten Kilometer bis vors Krankenhaus.

Dana hat brav blutverschmiert im Auto gewartet, während ich mich durch die Hochsicherheitsschleusen des örtlichen Gefängnisses Spitals durchkämpfte und beim Pförtner angelangte: “Was wollen Sie, wo ist ihre Maske? Sie müssen sich erst einmal desinf…”  Ich: “Meine Frau hat gerade draußen im Auto entbunden” Zack, nun mussten wir nur noch kurz warten und schon stand die gesamte Entbindungsstaffel draußen vor dem Krankenhaus inkl. Internisten. Alle hatten ihren Spaß, als sie sahen, dass die komplette Familie mit Hund an Bord waren. Bis dahin wußten wir noch nicht, was es denn nun geworden ist (M/W/G oder Meerschweinchen). Wir sind fest von einem weiteren Buben ausgegangen, umso großer war die Freude über ein Mädchen. Nun verstärkt eine kleine Linda unsere Familie:

Und vom Geburtsort ist leider nur dieses Foto überliefert: