Zwei Tage Wasser in Werder

Von Blossin sollte es eigentlich auf fast direktem Wege nach Werder an der Havel gehen, leider kamen zwei Dinge dazwischen: Wetter und Irrfahrt 😀 Naja, so schlimm war es auch nicht, das Wetter haben wir südlich von Berlin kurz ausgesessen und wir warteten bis die Sonne uns die Straßen wieder getrocknet hatte:

Wir haben Zeit, so warten wir hier im Gewerbegebiet, bis die Sonne wieder scheint – so ersparen wir uns das Womo-Putzen

Auf dem Stellplatz in Werder gibt es zwar Stromsäulen und ein Toilettenhäuschen, aber keine richtige V/E-Station. Ganz in der Nähe (ca. 10km entfernt) sollte es aber eine Möglichkeit in Plötzin an der Fina-Tankstelle geben, so wird es jedensfalls im Bordatlas und auch im Netz angepriesen. Eine Baustelle mit Sperrung des Durchgangsverkehrs, eine Umbenennung der Fina-Tankstelle in “Total” und der blöde Regen erschwerte die ganze Sache 😉 So sind wir ein wenig hin und hergeeiert und haben dann doch noch die Säule gefunden. Hier waren aber wieder Spezialingenieure am Werk:

Wenn schon eine Entsorgungsöffung mit Rand, dann wenigstens so aufstellen, dass man mit dem Schlach auch rankommt. Hier kann leider nur die Kassettenfraktion einen Vorteil ausspielen, aber auch da ist immernoch das Problem des Abwassers…

Naja, wir füllten erst einmal Frischwasser auf, währendessen hat die DFB-Elf ordentlich ausgespielt und ein neuer Stern darf von nun an die deutsche Trikotwelt schmücken – Weltmeister! Weltmeisterlich war hier auch das gemessene Wasseraufkommen: 96 Liter für 0,50€ – da kann man nicht meckern.

Mitten in der Nacht sind wir schliesslich auf dem Stellplatz in Werder gelandet (ein Bild vom nächsten Abend 😉 )

Vor zwei Jahren standen wir schon einmal auf diesem Platz und fanden die Lage sehr schön. Auch geradezu ideal für eine Bootstour auf der Havel, da direkt am Wasser gelegen. Die Gebühr beträgt nach wie vor 6,50€, dazu gekommen ist aber auch hier, die immer mehr um sich greifende Kurtaxe von 1,50€ pro Person. Mit der Kurkarte entfallen aber im Gegenzug die Eintrittsgelder für ein paar Sehenswürdigkeiten, wie z.B. der Besuch der Windmühle.

Unser Besuch galt aber diesmal hauptsächlich der Havel und wir holten unser Bötchen aus unserem Versteck:

Praktisch so ein Dachboden 🙂

Auch Praktisch: 100m vom Platz entfernt gibt es einen Bootsladen mit allem, was das Herz begehrt. Wir haben uns für kleines Geld zwei neue Taue einziehen lassen, da ich dem Spleißen nicht mächtig bin. Das Wägelchen durften wir zum Transportieren ausleihen.

Beim Kauf des gebrauchten Außenborders war auch ein Benzinkanister mit dabei, der Vorbesitzer hatte aber ein größeres Segelboot damit vorran getrieben. Für uns war der Tank aber zum einen etwas unhandlich und zum anderen auch die Metallausführung etwas scharfkantig, also nochmal in den Laden rein und weiter eingekauft:

Rechts die neue Kraftstoffversorgung – kleiner, leichter und rundgelutschter 😀 dank transparentem Material entfällt auch eine zusätzliche Füllstandanzeige

Ich weiß, sieht ein wenig brutal auf dem Bild aus – und ja, Länge läuft hier nicht 😉 Macht aber nichts, reicht völlig aus für unsere Zwecke. Der Motor wiegt 25kg und das Boot ca. 31kg, zum Hin- und Herschleppen genug.

So erkunden wir zwei Tage lang die Wasserwelt rund um der Havel:

Unser Außenborder hat durch die viele Umherfahrerei ganz schön gelitten, wir brauchen nun einen Neuen 😀

Der Stellplatz hier wird jedenfalls gut frequentiert, morgens kurzzeitig fast leer, aber am Abend immer voll. Die meisten Wohnmobilisten sind schon frühzeitig auf den Beinen und wechseln den Standort am Vormittag. Ich bin da eher der Spät- bzw. Nachtfahrer, da hat man seine Ruhe auf den Straßen.

Wir schlagen uns vor der Weitereise nochmal schnell den Bauch voll:

Wir essen wieder fast das gleich wie vor zwei Jahren – ja, die Macht der Gewohnheit